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Ich habe die Medienkrise mit Links gelöst

3 mal 10 • Dezember 2016

Hier gibts zehn Links zu Entwicklungen in den Medien – für alle Kenner und Interessierte. Viel Spaß damit!

1. Den journalistischen Temporausch durchbrechen

Klaus Beck schreibt auf der Seite der European Journalism Observatory für einen langsameren Journalismus. Er plädiert dafür, dass der Online-Journalismus mit gründlich recherchierten und ausführlichen Artikeln konzentrierte Leser gewinnen soll. Push-Benachrichtungen, Breaking-News und Live-Meldungen … manchmal ist all das zu viel. Der sogenannte Slow-Journalismus würde, meiner Meinung nach, schließlich genau jene Inhalte schaffen, für die jeder Nutzer gerne bezahlen möchte.

2. «Die wollen uns erledigen»

Der Journalismus im Westen kämpft gegen Hasspostings,  Fake News und sinkende Auflagen. In der Türkei jedoch geht es um Strafverfahren, Razzien und Festnahmen. Marco Kauffmann Bossart berichtet aus Istanbul für die Schweizer NZZ wie u.a. die Cumhuriyet ums Überlen kämpft.

3. Fake News, Real Consequences

In einem Beitrag der grandiosen US-Show „Full Frontal with Samantha Bee“ berichten sie über #Pizzagate. Da marschierte ein Mann in eine Pizzeria, natürlich stark bewaffnet, um im Keller dieser Pizzeria den Pädophilenring, der von Hillary Clinton geleitet wird zu entdecken und mit Gewalt aufzulösen. Die Geschichte zerbröckelt schon ganz am Anfang, da die Pizzeria keinen Keller hat. Aber wie kommt man auf eine solche Idee? Indem man „Fake News“ Glauben schenkt. Im Laufe des Videos unterhalten sie sich auch mit einem Fake-News-Autoren. Sehr sehenswert!

4. Hofer vs. Van der Bellen-Filterblasen – Ein Feature im Standard

Filterblasen oder Echokammern sind ganz normal. Auch im „echten“ Leben umgibt man sich mit jenen Menschen, die eher die eigene Meinung widerspiegeln. Wie sieht aber das Leben in der anderen Blase aus?  Fabian Schmid, Noura Maan, Markus Hametner und Josef Šlerka haben im Standard ein Feature gestaltet, dass beide Blasen abbildet.

5. Facebook needs to hand over its algorithm if it really wants to end fake news

Am Mediencamp 2016 habe ich spontan gemeinsam mit Jürgen Haslauer eine Session gemacht: er erklärte dabei den Algorithmus von Facebook und Google und warum dieser grundsätzlich sinnvoll ist. Ich hab dann Diskussionen zum Thema Filterbubble und Fake News angestoßen. Auf Quartz.com erklärt Michael J. Coren, warum Facebook am besten einer unabhängigen NGO den Algorithmus übergeben sollte, falls man Fake News wirklich bekämpfen möchte. Eine interessante Idee, aber halt sehr (nein, in Wahrheit vollkommen) unwahrscheinlich.

6. Je suis Ich bin Charlie Hedbo

Das französische Satiremagazin wird eingedeutscht. Die erste Ausgabe ist bereits erschienen – im Grunde ist es aber die übersetzte französische Ausgabe. Die Titelseite und ungefähr zwei Seiten werden aber extra für den deutschsprachigen Raum kreiert. Ab jetzt können wir übrigens zu wetten beginnen: Wie lange wird es wohl dauern, bis eine satirische Karikatur der deutschsprachigen Ausgabe für Aufregung sorgt?

7. Journalismus mit Mission!?

Dürfen Journalisten von Beobachtern zu Aktivisten werden? Oder ist das die einzige Rettung – vor allem im lokalen Journalismus? Die dänische Zeitung „Fyens Stiftstidende“ probiert genau das – und ZAPP hat einen Bericht darüber gemacht.

8. Der Hass ist nicht neu. Für uns nicht.

Die Autorin Mely Kiyak hielt bei der Preisverleihung des Otto-Brenner-Preises eine Festrede. Sie „hielt ein Plädoyer dafür, für Vielfalt in den Redaktionen zu sorgen – auch als Warnsystem gegen Rassismus und Demokratiefeindlichkeit“, wie Übermedien schreibt. Der Hass, den Journalisten heutzutage überall entgegengebracht bekommen, ist nichts Neues für Journalisten mit Migrationshintergrund.

9. „Soziale Medien haben keine Meinung“

Laura Himmelreich, die Chefredakteurin der deutschen VICE spricht im Interview mit Kress.de über Social Media.

„Wir müssen Social Media nicht infiltrieren, wir müssen soziale Netzwerke als selbstverständlichen Teil unserer Arbeit nutzen, um unser Publikum zu erreichen. Jeder Journalist, der soziale Netzwerke ignoriert, jedes Medium, das dort nicht präsent ist, kann auch gleich die Arbeit einstellen. Sie werden nicht in der Branche überleben.“

10. Meine drei Lieblings-Medientweets des Monats

Info: Wer auch in Zukunft gerne meine Beiträge lesen möchte, kann in der Seitenleiste links seine E-Mailadresse dalassen. Dann bekommst du jeden neuen Eintrag von mir automatisch und augenblicklich in dein Postfach katapultiert. 

Und hier kann man meine YouTube-Playlist „Unterwegs im Medienalltag“abonnieren – diese Playlist wird von nun an regelmäßig befüllt.

Und jetzt du!

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Von Dominik Leitner

Vierunddreißig Jahre, aufgewachsen in Oberösterreich; lebt, arbeitet und verliebt sich regelmäßig unglücklich in Wien – Literarische Texte gibt es hier: Neon|Wilderness

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