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Datenjournalismus

Medientransparenz: Die Stadt Wien und die Inserate

Die Stadt Wien ist ja bekannt dafür, unzählige Millionen pro Jahr in Inserate zu investieren. Auch im ersten Quartal 2016 haben sie und ihre stadteigenen Unternehmen wieder kräftig inseriert – vornehmlich in den Boulevard.

Zuallererst möchte ich mich bei dem wunderbaren Klemens Herzog bedanken, der sich die Mühe gemacht hat, sich durch die umfangreiche Medientransparenzdatenbank zu kämpfen und die Daten für die folgenden Diagramme zu sammeln und zu errechnen. Großartige Arbeit und vielen lieben Dank fürs Zur-Verfügung-Stellen!

Wer sich weiter mit Inseratmillionen von Wien (und u.a. auch Oberösterreich) informieren will, dem empfehle ich die gewohnt großartige dossier.at-Recherche zu diesem Thema. Außerdem hat Medienjurist Michael Kogler (übrigens auch mein Medienrecht-Dozent an der FH Wien) erst kürzlich die Inhaltslosigkeit der Inserate kritisiert. Eine erste datenjournalistische Herangewehensweise an Medientransparenzdatenbank (zum Thema: Ministerien, Inserate und Medien) gibt es hier.

Zuallererst: Welche stadteigenen Unternehmen

Neben der Stadt Wien hat Klemens folgende Unternehmen als stadteigene Unternehmen rausgefiltert: Wien Energie + Wien Energie Vertrieb, Wien Holding, Wiener Stadtwerke, Wohnservice Wien + Wohnfond Wien + Wiener Wohnen Kundenservice, Wiener Linien, Stadthalle, Vereinigte Bühnen Wien, Stadt Wien Marketing, Bestattung Wien + B+F Wien, Wirtschaftsagentur Wien und die Wiener Netze. Das nur mal im Vorfeld.

Die interessantesten inseriertesten Medien

Die Gratiszeitung Heute führt dieses Mal mit großem Abstand vor der Kronen Zeitung und der zweiten Gratiszeitung Österreich. Danach folgt mit dem Kurier erneut eine Bezahlzeitung, bevor mit „Das Wiener Bezirksblatt“ und der „bz-Wiener Bezirkszeitung“ wieder zwei Gratiswochenzeitungen kommen, welche an alle Haushalte verschickt werden. Einzig der Standard hat sich zwischen die beiden hineingeschlichen. Das Wirtschaftsblatt, welches im September 2016 eingestellt wird, liegt hier bei rund 7.000 Euro.

In der Langzeitansicht ist es interessant zu beobachten, dass Die Kronen Zeitung für ein Jahr lang, zwischen 4. Quartal 2014 und 3. Quartal 2015 vorne lag. Einen derartigen Vorsprung wie aktuell gab es aber bisher noch nie zwischen den Zeitungen auf Plätzen 1 und 2.

Die Stadt und ihre Unternehmen

Klemens hat sich dann noch angeschaut, wie hoch die Ausgaben der einzelnen Unternehmen waren. Die Stadt selbst ist hier natürlich deutlich auf dem ersten Platz.

Die Quartalsveränderungen

Es geht also etwas zurück. Vielleicht sparen sich die Stadt und ihre eigenen Unternehmen ja in Zukunft Tweets wie diese:

Von Dominik Leitner

Vierunddreißig Jahre, aufgewachsen in Oberösterreich; lebt, arbeitet und verliebt sich regelmäßig unglücklich in Wien – Literarische Texte gibt es hier: Neon|Wilderness

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