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Getestet: read.it – Die Magazin-Flatrate

Eine Flatrate für eine Unmenge an Magazinen – die Netflixisierung erreicht nun auch den Zeitschriftenmarkt. Heute startet read.it offiziell. Ich habe mich bereits etwas umgesehen.

Als damals Spotify in Österreich startete, war ich bereits am ersten Tag mit dabei. Bei Netflix verhielt es sich ähnlich. Kindle Unlimited habe ich dann aber, trotz oder gerade wegen der Liebe zu Büchern und dem Wunsch nach Besitz, ausgelassen. Aber digitale Versionen von Printmagazinen? Nur her damit!

Bereits Ende des vergangenen Jahres hat unser Dozent Alexis Johann die Plattform in einer seiner Vorlesungen angekündigt und ich war schon richtig gespannt, wann ich das erste Mal in den sozialen Medien über Infos zum Launch darüber stolpern würde. Passiert ist mir das aber erst am 26. Jänner, also genau einen Tag vor dem Start von read.it. Das sagt wohl etwas über die (vorhandene?) Marketingstrategie der Plattform aus – noch dazu, weil es nur ein gesponserter Tweet war, der meine Aufmerksamkeit erregte.

Aber nochmal ganz von vorne:

Was ist read.it?

read.it ist ein Flatrate-Service für Zeitungen, Zeitschriften und Magazine, umgesetzt von der Frankfruter „Presse-Vertriebs-Gesellschaft KG„. Einzig auf mobilen Endgeräten (Smartphones und Tablets), und dabei vorerst auf jenen mit iOS– oder Android-Betriebssystem kann man sich die App herunterladen. Aber Achtung: Wer diesen Beitrag hier aus Deutschland liest, muss noch warten: Das Frankfurter Unternehmen startet ihre App vorerst einzig in Österreich.

Die App selbst kann natürlich kostenlos heruntergeladen werden – aber man kann auch kostenlos auf alle Magazine zugreifen. Dabei muss man sich, ähnlich wie bei Spotify, mit zwischen den Seiten eingestreuter Video-Werbung, anfreunden können. Wer den Service werbefrei nutzen will (also ohne Werbung, die über read.it läuft, aber natürlich mit der Werbung in den Magazinen), der zahlt monatlich 9,99 Euro. Dann kann man Magazine auch herunterladen, kannst den Service auf bis zu 5 verschiedenen Geräten mit einem Account nutzen und noch einiges mehr.

Welche österreichischen Medien sind dabei?

Diese Auflistung habe ich selbst zusammengestellt, während ich durch die App scrollte – natürlich können hier einzelne Medien fehlen.

Zeitungen: Heute, Wiener Bezirksblatt, ab 27.1. auch Wiener Zeitung

Magazine: trend, e-media, woman, News, miss, maxima, Gusto, profil, dot, Horizont, der brutkasten, Bestseller, Falter Beilagen (wie z.B. Heureka), Wienerin, auto revue, golf revue, TV-Media, Bühne, yacht revue, Gewinn

Zeitschriften und Magazine aus Deutschland: PC Welt, frau aktuell, Rheinische Post, Photoshop, Tauchen, Hörzu Wissen, Cars, Jäger, St. Georg, flieger magazin, RC Heli Action, segeln, auto motor sport, textil, die aktuelle, Men’s Health, Mac Life, Gamestar, GamePro, mein PC und ich, Macwelt, Linuxwelt, MacBibel, WirtschaftsNachrichten Spezial, New Business, C.A.S.H., traveller, HGV Praxis, Hotel & Touristik, jolie, Madame, Women’s Health, familie & co, schule, Spektrum kompakt, Warum!, Tipi, LandJournal, Bild der Frau, LandGenuss, stereoplay, Audio, foto Magazin, ColorFoto, CanonBibel, Beat, Digital photro, Foto Wirtschaft, Canon Foto, Foto Bibel, Foto Easy, Photoshop Bibel, Die große Tonstudio Bibel, sport auto, CHROM, MotorKlassik, Auto, connect, PCgo, Screen Guide, iPhone Bibel, Samsung Galaxy Handbuch, iPhone & iPad, Samsung Galaxy S6 Handbuch, iPadWelt, iPhoneWelt, MacOsX Yosemite, iPad Bibel, SmartTest, Runners, Blinker, yacht revue, Angel Woche, Golf, Esox, Kutter & Küste,  golf , Angelsee, tennis, …

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Ist die Auswahl zufriedenstellend?

Nun ja. Die österreichischen „Zeitungen“ sind vernachlässigbar, weil es die eine gratis an jeder Ecke (und online) gibt und die andere gratis und unerwünscht im Briefkasten landet. (Zum Launch soll es aber auch die Wiener Zeitung geben – das klingt schon interessanter.) Bei den Magazinen zeigt sich, dass wohl die News Verlagsgesellschaft (trend, emedia, woman, News, profil, TV-Media, Leben, BÜHNE, auto/golf/yacht revue) vollständig vertreten ist. Styria ist mit der Wienerin, der Diva, und SPORTaktiv vertreten – die Magazine BusinessPeople, SportMagazin und SportMagazin ladies findet man aktuell noch nicht. Aber bis auf das DATUM Magazin und dem Falter sind die bekanntesten Wochen- oder Monatszeitschriften mit dabei.

Bei den deutschen Magazinen interessiert mich eigentlich nur GameStar und GamePro und eventuell die PC Welt. Der Rest (vor allem alle „Bibel“-Magazinen zu Technologien) wirken derart trashy, dass ich schon im normalen Zeitschriftenhandel davor zurückschrecke.

Die wichtigste Frage: Würde ich dafür zahlen?

Nein.

Wenn ich z.B. 4x das profil lesen würde, würde es sich schon rentieren (eine Ausgabe kostet z.B. im AustriaKiosk 2,99 Euro). Aber den großen Mehrwert der Premium-Version habe ich bis jetzt noch nicht entdeckt – einzig die Möglichkeit, die Magazine offline zu lesen, klingt interessant.

Jetzt bleibt natürlich die Frage, ob PVG die Plattform mit der Werbung selbst am Leben erhalten können. Denn während die Werbung (und vor allem die eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten) bei Spotify nerven, nehme ich ein Video beim Durchscrollen durch eine PDF-Ausgabe einer Zeitung gerne hin.

Die Funktionsweise der App, die Ladezeiten fürs Öffnen einzelner Zeitschriften und die Suchfunktion funktionieren gut – da gibt es eindeutig nichts zu bemängeln. Aber naja – vielleicht macht man sich mit der nur gering abgestuften Free-Version auf ewig die Premium-Version kaputt.

Info: Ich habe die App am 26. Jänner getestet – sollte ich nach dem offiziellen Launch draufkommen, dass z.B. viele weitere Titel dazugekommen sind oder sich etwas an der Funktionsweise geändert hat, werde ich den Artikel natürlich updaten.

Von Dominik Leitner

Vierunddreißig Jahre, aufgewachsen in Oberösterreich; lebt, arbeitet und verliebt sich regelmäßig unglücklich in Wien – Literarische Texte gibt es hier: Neon|Wilderness

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