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Im Zeichen der Wissenschaft

Bewerbung und Aufnahme für den Journalismus-Master an der FH Wien der WKW

Im Jahr 2014 habe ich mich erfolgreich für den Master „Journalismus und Neue Medien“ an der FH Wien beworben. Für alle, die es in diesem Jahr (und allen folgenden) ebenso machen wollen – hier habe ich alle Infos gesammelt.

Achtung – hier gehts um die Bewerbung für den Master „Journalismus und Neue Medien“. Wer Infos für die Bewerbung zum Bachelor „Journalismus und Medienmanagement“ haben möchte, ist bei Simon Seher um einiges besser aufgehoben.

Runde 1: Die allererste Bewerbung online

Wenn du im Wintersemester 2016/17 das neue Studium beginnen möchtest, musst du dich irgendwann zwischen 11. Jänner und 12. Mai 2016 bewerben.

Mit „bewerben“ meint die FH Wien, dass du dich erstmal auf bewerbung.fh-wien.ac.at anmeldest. Dort steht dann beschrieben, welche Dokumente du brauchst, wo du sie hinschicken musst. Sobald die FH Wien deine Unterlagen bekommen hat, wirst du darüber informiert und bist sozusagen, sofern du alle Vorraussetzungen zu studieren erfüllt hast, eine Runde weiter. (Die Plattform begleitet dich aber bis zum Schluss der Aufnahme, also Passwort nicht vergessen!)

Runde 2: Der EDV-Test

Haben sie deine Unterlagen erhalten, bekommst du eine Mail, in der du aufgefordert wirst, einen Termin für deinen EDV-Test auszusuchen. Wer so wie ich recht planlos ist – diese Tests finden meist im 5. Stock statt! Die FH empfiehlt vor dem Test die Lektüre von 2 Büchern:

  • Kreuzer, Christian: BWL kompakt – Die 100 wichtigsten Themen der Betriebswirtschaft für Praktiker.
  • Thommen, Jean-Paul/Achleitner, Ann-Kristin: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre

Ich habe im Bachelor Medienmanagement studiert und war hier mit 2 Tests konfrontiert, einmal zum Themenkomplex Medien, einmal zum Themenkomplex BWL. Die Fragen sind Multiple Choice, unglaublich schwierig und das Bewertungssystem stark hinterfragungswürdig. Ich hatte kein gutes Gefühl – kam aber weiter. (Ich hab mir aber auch die Literatur nicht angesehen.)

Testfragen gibt es übrigens hier.

Wenn es dir so wie mir geht: Du bekommst wieder eine Nachricht, bist eine Runde weiter und kommst zum sogenannten „Assessment-Center“.

Runde 3: Das Assessment-Center

Jetzt wirds ernst! Du musst cool bleiben, zeigen, was du kannst, musst aber dabei sympathisch rüberkommen und auch den anderen die Chance geben.

Runde 3, Teil 1: Das Video

Ja, du musst ein Video machen. Es soll mindestens 45 und maximal 75 Sekunden lang sein und ein Motivations- bzw. Bewerbungsvideo sein. Also: Du bist der Star darin.

  • Länge: 45 bis 75 Sekunden
  • Aufnahme mit Handy oder Videokamera (Ich habs probiert, es geht auch mit einem iPad)
  • Auflösung und Format sind frei wählbar, solange die Videodatei mit der aktuellen Version von VLC abspielbar ist. (Es gibt glaub ich nur wenige Formate, die VLC nicht abspielen kann. Aber Klassiker wie .mov, .mpeg oder .avi gehen definitiv – trotzdem: Unbedingt vorher probieren.)
  • Bewerbungsvideo wird zur Bewertung online hochgeladen

Meines sah übrigens so aus. (Wenn du es machst: Nutze ein externes Mikro, wenn möglich oder such dir einen ruhigeren Platz!)

Runde 3, Teil 2: Der Kommentar

Du bekommst drei Themen, wählst eines aus und musst dazu einen Kommentar schreiben. Am Besten nicht langweilig, sondern mit etwas Wortwitz. Aber: Du sollst kein Internet benutzen. Sei also gut informiert, was so in den letzten zwei Monaten passiert ist.

Runde 3, Teil 3: Das Hearing

Die größte Herausforderung ist definitiv der dritte Teil des Assessment-Centers: Du sitzt mit 4 weiteren BewerberInnen in einem Raum mit dem Studiengangsleiter und 2 JournalistInnen. Da kommen dann so Fragen wie: „Was wäre Ihr Wunchressort bei einer Zeitung?“, „Für welche Medien wollen Sie arbeiten?“ oder „Wer ist IhrE LieblingsjournalistIn?“. Hier bloß keine Blöße geben: Das solltest du dir echt vorher überlegt haben. Strafst du dich selbst mit Schweigen, sieht das nicht so gut aus.

Danach simulierten wir eine Redaktionssitzung mit 4 verschiedenen Ressortleitern und einer Chefredakteurin – es ging darum, welches Thema es auf die Themen-Doppelseite schaffen wird. Hier ist es wichtig: Setze dich für dein Thema ein, sei dominant, aber lasse dich auch auf Kompromisse ein. Und sei ja nicht so ein Depp, der versucht, die anderen in Grund und Boden zu reden, um sich dadurch als Einziger mit „Durchsetzungskraft“ zu profilieren. Einfach cool bleiben, dich gut einbringen und Spaß dabei haben, das reicht.

Runde 4: Die Ab- oder Zusage

Ende Juni kam dann bei mir die Zusage. (Ich war übrigens der Jahrgang, bei dem DAS DA passiert ist.)

Wer meine damaligen Blogbeiträge lesen möchte: Unter dem Stichwort „Aufnahme FH Wien“ sind sie allesamt zu finden.

Noch Fragen?

Damit deine Fragen auch allen anderen helfen, kommentier einfach hier drunter – ich versuche alles zu beantworten. Und natürlich: Viel Glück bei der Bewerbung!

Frage 1, von mir selbst: Würde ich mich jetzt, nach drei Semestern Master noch einmal bewerben?

Defintiv ja. Die Mischung aus Praktischem und Theorie ist sehr gut, die DozentInnen kompetent und fordernd und die StudienkollegInnen großartig. (Es wäre zwar gelogen, dass alles perfekt sei. Aber es ist auf einem sehr hohen Niveau, wie ich finde.)

 

Von Dominik Leitner

Vierunddreißig Jahre, aufgewachsen in Oberösterreich; lebt, arbeitet und verliebt sich regelmäßig unglücklich in Wien – Literarische Texte gibt es hier: Neon|Wilderness

5 Antworten auf „Bewerbung und Aufnahme für den Journalismus-Master an der FH Wien der WKW“

Hallo Dominik! Ich stell mich kurz vor: Ich bin Souha, 21 und möchte Journalismus und Neue Medien auf der FH studieren. Dein Blog war mir sehr hilfreich bei der Entscheidung und bei der Bewerbung! 🙂 Ich hätte aber dennoch einige Fragen und hoffe, dass du dich evtl noch an den Test erinnern kannst. Mich würde es interessieren, was für Fragen da vorkommen, ob sie eher detailliert sind oder nicht, v.a würde mich der Journalismus-Part interessieren, da es auf der Homepage nur BWL-Beispielfragen gibt :/ LG Souha

Liebe Souha,

Um ehrlich zu sein – so viel Erinnerung hab ich jetzt nicht mehr. 😉 Aber ich frag mal so ein bisschen rum. Aber in meiner Erinnerung muss man sich vor allem im aktuellen Medienmarkt Österreich auskennen (auch die Umbrüche und Einstellungen der letzten Jahre). Und obwohl ich mich eigentlich gut darin auskenne, fand ich die Fragen relativ schwer.

Aber so wie ich das mitbekommen habe: Ich glaube, man darf da einfach nicht vollkommen planlos sein. Ich war mir bei den BWL-Fragen recht unsicher, bei den Medienfragen zwar sicherer – aber ein gutes Gefühl hatte ich nicht. Weiter kam ich aber trotzdem. 😉

Sofern ich was von StudienkollegInnen hör, meld ich mich nochmal.

Liebe Grüße
Dominik

Hallo Dominik!

Vielen Dank für deinen hilfreichen Blog. Ich habe ähnliche Fragen wie Souha Khemiri. Beziehen sich die Testfragen bzgl. Medien auf die derzeitige Medienlandschaft oder sind das eher allgemeine Wissensfragen im Bereich von Kommunikationswissenschaft?

Liebe Grüße
Viktoria

Hi Dominik,
ich habe zwei Fragen:
erstens: Die Beispielfragen auf der FH-Homepage sind nur Multiple-Choice-Fragen zu diversen Modellen. Das kann man (ich) auch als Null-BWL-Mensch lernen. (Ich hab schon das erste Buch). Kommen auch Rechenaufgaben? Muss ich tatsächlich auch irgendwelche Werte/Statistiken/Finanzen berechnen?

zweitens: wie viel Aufwand ist das Studium? Es ist berufsbegleitend, ich arbeite derzeit 30 Stunden (regelmäßig Montag bis Freitag bis 14 Uhr). Auf der Homepage steht, es sind 20 Stunden vorgesehen. Denkst du, ist es auch mit 30 Stunden schaffbar?

Vielen Dank und liebe Grüße
Jo

Hey Jo,

hier meine zwei Antworten:
erstens: Sofern sich nichts verändert hat, ist es ausschließlich ein Multiple-Choice-Test am PC. Man muss nix Aufwändiges berechnen, aber ich glaube z.B. einzelne Formeln kennen. Ich, als BWL-im-Bachelor-Zwangslerner, habe mir einfach sehr schwer getan, weil der Fragemodus sehr hart war (Sollten zwei richtig sein, man kreuzt aber nur eine Sache an, ist alles falsch.) Aber wie gesagt: Es ging ungefähr jedem zumindest bei einem der beiden Tests (BWL und Medien) richtig schlecht – und da red ich jetzt von jenen, mit denen ich danach zwei Jahre studiert hab. 😉

zweitens: Schwierig zu sagen. Es wird schon möglich sein, mit gutem Zeitmanagement. Nur – Freitags beginnt die FH oft schon um 8.30 Uhr … das wär ein Problem.

Falls du noch Fragen hast, einfach melden
Liebe Grüße
Dominik

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